Adventsabendlied 19: "Fröhliche Weihnacht überall"


„Fröhliche Weihnacht überall!“ hört Ihr heute – vom SDR Kinderchor gesungen. Und damit sende ich besonders liebe Gedanken an meine Singefreundin, mit der ich so gerne und oft die Soli gesungen und immer viel Spaß auch neben dem Singen gehabt habe, so dass wir außerhalb der Chorproben herzlich lachen konnten. Dieses fröhliche und ansteckende Lachen – wie ich es bis heute im Ohr habe, wenn ich an sie denke – dieses herrlich-perlende Lachen öffnet das Herz, lässt mich allein beim Gedanken daran lächeln und zeigt so ein Stück der Weihnachtsfreude, die das Lied für alle Menschen wünscht.

Für heute hatte ich mir vorgenommen, die Abendliedgedanken kurz und leicht zu schreiben. Das Leichte ist eine schwere Übung für mich, also über ich und bitte um Nachsicht.

In der zweiten Strophe des Liedes singen wir:

„ Licht auf dunklem Wege,

unser Licht bist du,

denn du führst, die dir vertraun,

ein zu sel’ger Ruh’.

Das Vertrauen ist es, das die Ruhe bringt und die Sicherheit. Vertrauen, das bei den Kindern zunächst einfach da ist und das erst weggeht, wenn man es enttäuscht oder zerstört. Wir alle haben schon Erfahrung gesammelt, unser Vertrauen war manchmal erschüttert oder ging verloren.

Ich meine, dass ich spüren kann, wo ich Vertrauen haben kann. Das täuscht aber auch manchmal, wenn ich zu vorsichtig, zu sehr geprägt von den Vorerfahrungen bin und dann vertraue ich nicht oder nicht gleich – auch da wo es vielleicht gut oder schön wäre zu vertrauen.

Und wie kann man „sich Vertrauen verdienen“ oder lastet dann zu viel Verantwortung auf mir, wenn jemand mir vertraut?

Ich merke, die Gedanken könnten wieder zu groß und zu lang werden – wieder ein Menschenthema – eines, das mit den nahen Lieben so viel zu tun hat wie mit denen, die Verantwortung tragen in der Welt oder denen, die ich verantwortlich mache.

Damit Vertrauen wachsen kann, braucht es viel offene und ehrliche Kommunikation. Der- oder Diejenige, dem ich vertrauen möchte, soll wissen wie ich denke und fühle. Wenn ich offen mit meinen Gedanken und auch mit meinen Fehlern und Schwächen umgehe, dann kann Vertrauen wachsen.

In einer Zeit wie der unsrigen, erleben wir an vielen Stellen, wie Vertrauen leidet, verloren geht. Ich weiß aber: Vertrauen kann wachsen, es kann aufgebaut werden und vor allem braucht das Zeit, die es sich lohnt, aufzuwenden.

Das ist wie beim Chorsingen, da steht man nebeneinander, hört sich zu, hört gegenseitig die Stärken und Schwächen, spricht über die Befindlichkeiten und anderes und wenn man mit der Zeit in den Gleichklang kommt, dann ist das so schön, dass wir eine „Piloerektion“ bekommen – eine Gänsehaut.

Damit sind wir vor der Kälte geschützt – die Muskeln an den Haaransätzen stellen die Härchen auf, bilden ein isolierendes Luftpolster und es wird uns warm und wir bleiben gesund – eine tolle Einrichtung der Natur. Es ist so herrlich, dies zu spüren.

Immer wenn mir das beim Chorkonzert passierte, war ich besonders glücklich. Die Musik und das Zusammensingen und -musizieren zaubern Herzenswärme – herrlich!

Ich wünsche Euch viel Zutrauen in das Üben von Vertrauen und einen langen Atem dabei.

Mit fröhlichen Gedanken und diesem fröhlichen Weihnachtslied wünsche ich Euch allen eine gute Nacht